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Colosseum: Restoration (Review)

Artist:

Colosseum

Colosseum: Restoration
Album:

Restoration

Medium: CD/LP
Stil:

Progressiver Jazz-Blues-Soul-Rock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 52:39
Erschienen: 29.04.2022
Website: [Link]

Wer hätte das nach dem Tod von Schlagzeuger JOHN HISEMAN und Saxophonisten DICK HECKSTALL-SMITH eigentlich noch erwartet?
COLOSSEUM kehren mit einem neuen Studio-Album anno 2022 zurück und bleiben sich jedenfalls auf drei Positionen treu: der singende Gitarrist CLEM CLEMPSON, Sänger CHRIS FARLOWE und Bassist MARK CLARKE. Gemeinsam mit einem neuen, großartigen Saxophonisten und anderen Gästen wollen sie es noch einmal wissen und schlagen locker und souverän mit „Restoration“ auf.

Ihre Botschaft: „Bleibt alles beim Alten“ – Zwar etwas eingängiger mit mehr Soul als Jazz, aber trotzdem ohne jegliche Verleugnung altbekannter Trademarks der zweiten COLOSSEUM-Phase ab „Bread & Circuses“ (1997). Doch die Rückbesinnung geht noch weiter bis in die Siebziger hinein, zumindest wenn man einen intensiveren Blick auf das Cover wirft.
Klingelt da was?
Aber klar doch: Ganz offensichtlich knüpft das Motiv an ihr 1971er-Live-Kult-Album „COLOSSEUM live“ an und scheint wohl ausdrücken zu wollen, dass auch die Spielfreude noch genauso ungebrochen ist wie vor einem halben Jahrhundert.
Und ja – auch auf „Restoration“ gelingt es den alt-neuen COLOSSEUM an die Klassiker längst vergangener Zeiten anzuknüpfen und das Retro-Gefühl, welches einem beim Hören dieser ursprünglich 1968 gegründeten progressiven Soul-Blues-Rocker überkommt, in die Gegenwart zu retten. Fette Orgeln, fettes Saxophon, Clempsons unnachahmliches (vielleicht ein wenig an Clapton erinnerndes, aber oft auch richtig hart rockendes) Gitarrenspiel und die typische, raue, sofort erkennbare Farlowe-Stimme. Alles wie gehabt – alles gut!

Viel „Stormy Monday Blues“-Feeling ist auf „Restoration“ angesagt, während das Progressive und die Hinwendung zu Longtracks deutlich zurückgefahren werden. Hart rocken darf es trotzdem und immer wieder bekommt das Saxofon, nun also von Kim Nishikawara gespielt, viel musikalischen Raum zugewiesen. Oftmals geht’s dabei deutlich melodiöser und stimmiger als bei Heckstall-Smith zu, der lieber experimentierte und improvisierte. Das fehlt ein wenig.
Nur warum meckern, wenn COLOSSEUM hier trotzdem ein richtig gutes Album vorlegen?
Ja, es ist eingängiger, aber trotzdem abwechslungsreich bis zum Abwinken und ganz so, wie CLEM CLEMPSON, der nach dem überraschenden Hiseman-Tod darüber nachdachte, die COLOSSEUM- und JCM-Ära (Hier geht’s zu unserem Interview mit CLEM CLEMPSON) endgültig zu beenden, es im Vorfeld formulierte: „Ein neues Album war schon geplant, aber diesmal sollten auch Saxophon und Keyboards dabei sein, denn wir wollten auch einige der alten COLOSSEUM-Klassiker in das JCM-Live-Set mit einbauen. Das wäre als Trio aber nicht möglich gewesen. Als dann Chris Farlowe bei einigen Gigs von JCM auftauchte und ein paar Songs zum Besten gab, wurde uns klar, dass wir eine COLOSSEUM-Reunion im Sinn hatten. […] Also haben wir uns auf Musikersuche begeben und über ein neues Album nachgedacht.“

Das Ergebnis dieser Suche heißt „Restoration“, enthält zehn oftmals wirklich 'typische' COLOSSEUM-Songs und kann sich durchgängig hören und sehen lassen.

FAZIT: COLOSSEUM gelang es schon immer, echt zeitlose Musik zwischen Rock, Blues und Jazz mit progressiven Ideen zu schaffen. Auch auf ihrer überraschenden Rückkehr mit dem neuen Studio-Album „Restoration“ gelingt ihnen diese Ära, ohne jegliche Abstriche, fortzusetzen und durchaus etwas von der Live-Atmosphäre wiederaufleben zu lassen, auf die sie mit dem unverkennbaren Artwork, das sich auf ihr 1971er-Live-Album bezieht, anspielen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 7235x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • First In Line
  • Hesitation
  • Need Somebody
  • Tonight
  • Cowboy's Song
  • Innocence
  • If Only Dreams Were Like This
  • I'll Show You Mine
  • Home By Dawn
  • Story Of The Blues

Besetzung:

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